Wie Du in diesem Beitrag eventuell schon gelesen hast, empfehle ich keine bestimmte Ernährungsform, sondern einfach nur einen BEWUSSTEN Umgang mit deiner Ernährung.
Wenn dein primäres Ziel darin besteht, einfach nur irgendwie deinen Magen zu füllen, ist heutzutage die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass dein Körper sich früher oder später mit etwaigen gesundheitlichen Problemen dafür rächen wird.
Ein Großteil aller Befindlichkeitsstörungen und Krankheiten sind Folgen mangelhafter Ernährung.
Stelle dir deinen Körper einfach mal als eine Firma vor. Du bist der Chef, und deine Organe und Zellen sind deine angestellten Arbeiter. Arbeiter wollen bezahlt werden. Dabei sind deine Angestellten sehr pragmatisch eingestellt. Bezahlst Du sie gut, arbeiten sie gut. Bezahlst Du sie schlecht, arbeiten sie schlecht.
Die Bezahlung deiner „Körper-Arbeiter“ läuft über deine Ernährung.
Aber was ist jetzt „gute“ und „schlechte“ Bezahlung/Ernährung?
Um dafür ein besseres Gespür zu bekommen, kannst du z.B. ab heute alles was du isst, in eine der folgenden 4 Kategorien einordnen …
- Lebensmittel
- Füllmittel
- Genussmittel
- Gifte
Wenn Du nun am Ende des Tages überwiegend Lebensmittel gegessen hast, bist du auf einem guten Weg. Du bezahlst deine Arbeiter gut.
Wenn allerdings der Großteil deiner Ernährung aus den anderen drei Kategorien besteht, dann bezahlst du sie schlecht.
Gute Bezahlung zeichnet sich nämlich überwiegend durch eine hohe Dichte an essenziellen Vitalstoffen aus. Das sind Nahrungsbestandteile, die dein Körper nicht selber herstellen kann, aber dringend zum Überleben braucht. Deswegen essen-ziell. Du musst sie essen.
Diese Vitalstoffe stecken hauptsächlich in den Lebens-Mitteln, also der ersten Kategorie. (Vita, latein = Leben)
Zu den Lebensmitteln zähle ich alles, was du mit Hilfe der Natur theoretisch auch selber sammeln, pflücken, ernten, jagen oder herstellen könntest, wie z.B.
- Gemüse
- Obst
- Hülsenfrüchte
- Fleisch
- Eier
- Fisch
- Meeresfrüchte
- Nüsse
- Samen
- Getreide
- Kartoffeln
- Kräuter
- Milch
- und unter Umständen, deren jeweiligen Erzeugnisse
Außerdem fallen meiner Meinung nach auch diverse hochwertige Nahrungsergänzungen in den Bereich der Lebensmittel, da sie ebenfalls wichtige Vitalstoffe liefern. Deswegen können Nahrungsergänzungen deine Ernährung durchaus bereichern. Aber Vorsicht. Es gibt meiner Meinung nach wirklich nur ganz ganz wenige wirklich gute Produkte aus diesem Segment. Deswegen lies dir bitte unbedingt diesen Artikel dazu durch, bevor Du selbst über die Anwendung von Nahrungsergänzungen nachdenkst.
Lebensmittel Nr. 1 ist definitiv das Gemüse. Viele Vitalstoffe, wenig Kalorien. Deswegen ist Gemüse auch am besten zum Sattessen geeignet. Mit Brokkoli und Co. kannst Du also kaum etwas verkehrt machen.
Gemüse schmeckt dir nicht? Sorry, aber das glaube ich nicht. Das Angebot ist so überragend vielfältig, genau wie die möglichen Zubereitungsarten. Deswegen bin ich fest davon überzeugt, dass jeder zumindest EIN schmackhaftes Gemüserezept für sich findet.
Probiere doch zum Beispiel mal folgendes. Wenn Du das nächste mal eine Nudel-Sauce zubereitest, lass einfach die Nudeln weg, und gib die Sauce über eine Portion gebackenes Gemüse.
Da wären wir dann schon beim nächsten Punkt. Nudeln sind nämlich ein perfektes Beispiel für die 2te Kategorie. Die Füllmittel.
Füllmittel sind in Bezug auf die Vitalstoffe das komplette Gegenteil zu Lebensmitteln. Im Verhältnis zu ihren Kalorien enthalten sie nur sehr wenig davon. Sie liefern also fast nur „leere Kalorien“.
Die prominentesten Vertreter der Füllmittel sind, wie schon erwähnt, Nudeln. Aber auch fast alle anderen Teigwaren wie Brot und sonstiges Gebäck, vor allem wenn dieses auf Weizenmehl basiert.
Und spätestens jetzt kannst Du wahrscheinlich schon ganz gut für dich selber reflektieren, wie dein Verhältnis von Lebens- und Füllmitteln so ungefähr aussieht. Wie oft führt dich zum Beispiel dein Weg zum „Weißmehldealer“ deines Vertrauens, wenn dich der kleine Hunger mal wieder plagt?
Aber mit der Auslage beim Bäcker und der vielfältigen Auswahl an Nudelwaren ist die Liste der Füllmittel noch lange nicht vollständig.
Auch nahezu alle Fertigprodukte geizen nicht mit Kalorien, aber sehr wohl mit Vitalstoffen. Auch wenn manche Verpackung oft einen „gesunden“ Touch suggerieren möchte. Ein Blick auf die Zutatenliste kann hier Klarheit bringen. Vor allem wenn diese relativ lang ist, und auch noch mit Begriffen daherkommt, die entweder kaum auszusprechen sind oder eher an Chemieunterricht als an „gesund“ erinnern.
Natürlich möchte ich hier nicht stur verallgemeinern, aber ein Großteil aller industriell hergestellten Nahrungsmittel sind meiner Meinung und Erfahrung nach tatsächlich nicht mehr als Füllstoffe. Gemacht um den Konsumenten zu sättigen und dem Hersteller eine maximal große Marge zu bescheren. Und das geht eben nur über den Einsatz „minderwertiger“ Zutaten.
Studiere ab jetzt die Zutatenlisten deiner Einkäufe. Und achte dabei auf die Reihenfolge. Die erste Stelle ist immer die mengenmäßig am meisten enthaltene Zutat. Danach die zweitmeiste und so weiter. Wenn ein „Müsli“ also an erster Stelle mit Zucker aufwartet, oder eine Haselnusscreme erst an letzter Stelle mit Haselnüssen, dann darfst Du gerne kritisch hinterfragen, ob Du das deinem Körper (ständig) als „Bezahlung“ anbieten möchtest.
Noch achtsamer darfst du allerdings mit der 3ten Kategorie umgehen. Die Genussmittel. Genussmittel sollten aus gesundheitlicher Sicht von Häufigkeit und Menge immer eine Ausnahme in der Ernährung bleiben.
Genussmittel sind die Nahrungsmittel, welche Du sehr wahrscheinlich schon selber als ungeeignet für eine gesunde Ernährung bzw. „gute Bezahlung“ einordnen kannst.
Gut im Geschmack, aber zu viele Kalorien, zu süß, zu salzig, zu fettig und definitiv viel zu wenig Vitalstoffe.
- Süßigkeiten
- Knabbergebäck
- Fast Food / Junk Food
- Limonaden und Energydrinks
Der Konsum von Genussmitteln ist wohl der emotional am höchsten aufgeladene. Oder worauf hast Du bei richtig Frust selber mehr Lust? Auf ein schönes Stück rohe Karotte, oder die Riesenpackung Schoko-Eis mit Cookie-Stückchen?
Das hängt zu einem Großteil mit der evolutionären Entwicklung deines Gehirns zusammen. Die Kunst ist, sich bei der Ernährung nicht ständig von Emotionen leiten zu lassen.
Kommen wir zur 4ten Kategorie. Die „Gifte“.
Viele Nahrungsmittel können sich in einer zu hohen „Dosierung“ zu „Giften“ für deinen Körper entwickeln. Vor allem die Übergänge zwischen Füllmitteln, Genussmitteln und Giften sind oft fließend. Aber auch Lebensmittel können ungewollte Effekte hervorrufen. So enthalten z.B. ein paar wenige Bohnen und Gemüsearten sogenannte Lektine, welche die Pflanze als Abwehrmittel gegen Fressfeinde entwickelt hat. Diese stellen allerdings bei richtiger Zubereitung keinerlei Gefahr für dich dar.
Darüber hinaus gibt es aber einige Substanzen, welche wirklich keinerlei positiven Effekte auf deinen Körper haben, und daher getrost ersatzlos aus deiner Ernährung gestrichen werden können…
Alkohol: Ja ich weiß, viele Menschen würden Alkohol zumindest in die Genussmittel einordnen. Dem würde ich sogar zustimmen, insofern der Konsum sich auf wenige Male pro JAHR beschränken würde. Bei vielen Menschen ist aber gar ein täglicher Konsum die Normalität. Auch wenn es „nur“ das geliebte Feierabendbier ist. Vom psychischen Effekt der „Betäubung“ deiner inneren Stimmen mal ganz abgesehen, ist Alkohol auf körperlicher Ebene faktisch IMMER ein Nervengift, egal in welcher Menge Du ihn zuführst. Sobald Alkohol im Körper ist, wird dieser sich nur noch auf den Alkohol-Abbau konzentrieren. Dadurch werden viele andere wichtige Stoffwechselvorgänge gestört oder sogar ganz gestoppt, wie z.B. der Fettstoffwechsel. Deswegen ist mein allererster Tipp zum Abnehmen auch immer, zuerst den Alkohol komplett zu streichen. Aber auch der Rest deiner Gesundheit wird sich langfristig dafür bedanken. Und falls dir der Gedanke, ohne Alkohol zu leben jetzt irgendwie suspekt oder gar „gruselig“ vorkommt, dann solltest Du generell mal reflektieren, welche „Baustellen“ in deinem Leben schnellstens aufgeräumt werden müssten.
Transfette: Transfette sind vom Prinzip her künstlich gehärtete Pflanzenfette. Durch die Strukturveränderung kann dein Körper nichts mehr mit diesen Fettbausteinen anfangen. Dadurch lagern sie sich z.B. in Blutgefäßen ab und können dort Herzinfarkte und Schlaganfälle auslösen.
Durch Transfette rutschen viele der in den Füll- und Genussmitteln schon aufgeführten Nahrungsmittel ganz schnell mit in die „Gifte“
- Backwaren (z.B. Croissant)
- Knabbergebäck (z.B. Chips)
- Junkfood (Burger, Pizza, Pommes etc.)
Konservierungsmittel und künstliche Nahrungsmittelzusätze: Konservierungsmittel sorgen dafür, dass Nahrungsmittel länger halten. Aber sie stehen auch im Verdacht, dass im Gegensatz dazu der Mensch selber viel schneller „schimmelt“. Seit dem Beginn der industriellen Nahrungsmittelherstellung sind z.B. die Fälle von Nahrungsmittelallergien dramatisch angestiegen. Auch bei den Krebsraten sollen künstliche Nahrungsmittelzusätze einen erheblichen Einfluss haben. Gänzlich entziehen können wir uns den Machenschaften der Industrie nicht mehr, aber wir können anfangen BEWUSSTER zu konsumieren. Auch hier hilft ein Blick in die Zutatenlisten. Achte vor allem auf die Anzahl der E-Nummern. Diese „verschleiern“ hinter ihren Zahlen die zahlreichen künstlichen Zusätze, auf die dein Körper gar nicht vorbereitet sein kann, und demnach auch die gesundheitlichen Folgen durch den Konsum dieser nicht absehbar sind.
Nikotin, Teer und Co.: Was hat Rauchen mit der Ernährung zu tun? Nun, der für deinen Körper wichtigste aller „Vitalstoffe“ ist Sauerstoff. Also ist deine Lunge sogar eigentlich das wichtigste „Ernährungsorgan“ deines Körpers. Ich denke, es steht mittlerweile außer Frage, dass das Rauchen keinerlei gesundheitlichen Vorteile bringt. Es schädigt sogar nachweislich deine Sauerstoffaufnahmestation. Somit sehe ich keine andere passende Kategorie als die der Gifte. Aufhören bringt also nur Vorteile.
So langsam komme ich zum Ende meiner Definition der verschiedenen Nahrungsmittel-Kategorien. Ich erhebe wie immer keinerlei wissenschaftliche Korrektheit meiner Ansichten. Etwaige „Unstimmigkeiten“ und Überschneidungen sind nur ein Hinweis auf die unermessliche Komplexität des ganzen Themas, welches nicht immer so leicht und simpel erklärt werden kann, wie ich es mir persönlich gerne wünsche. Auch höre ich schon einige wenige Stimmen, die aufschreien werden, dass „man“ auch bei Lebensmitteln mittlerweile nicht mehr sicher sein kann, was in Kultivierung und Aufzucht alles für „Schindluder“ betrieben wird. Stichwörter: Glyphosat, Medikamentenrückstände, Qucksilberbelastung und Co.
Ich bleibe dabei: Allein die BEWUSSTE Beschäftigung mit deiner eigenen Ernährung, und somit der (Wieder-)Erlangung einer gesunden Ernährungs-Intuition kann dir in deiner eigenen kleinen Welt schon einen enormen Schub in die „richtige“ Richtung geben.
Ich hoffe, dir bei diesem Weg, und der Entscheidung darüber, wie du deine „Körper-Arbeiter“ demnächst bezahlen wirst, etwas helfen zu können.
Bewusste Grüße
Dein Trainer, Coach, Berater, Begleiter und Fan
Maik